„Oh, sie sind alle schrecklich.“ Vielsagend und entwaffnend sind die Geständnisse von Vladimir Horowitz über die zwölf Etüden op. 10 und die zwölf op. 25 von Frédéric Chopin, die er allesamt schrecklich, nämlich schrecklich schwierig fand: „Für mich ist die schwierigste die in C-Dur, die erste, op. 10/1. Ich kann sie nicht spielen, und die andere in C-Dur, op. 10/7, ebenso wenig. Und die in a-Moll op. 10/2 schaffe ich auch nicht richtig.“ – Wenn auch in diesen freimütigen Eingeständnissen noch mehr Koketterie mitschwingt als in ähnlichen Aussagen des besonders als Chopin-Interpreten berühmten Arthur Rubinstein, so ist es doch eine Tatsache, daß bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts die Chopin-Etüden als technisch so schwierig galten, daß es der Normalfall war, daß ein Pianist sie nicht komplett öffentlich spielte oder aufnahm, sondern wie die beiden genannten höchstens einzelne. – Dabei war der höchste musikalische Rang der einzelnen Werke stets völlig unbestritten. – Daß unter den wenigen Namen von Pianisten früherer Gesamtaufnahmen, die man heute noch kennt, fast nur als in Interpretationsstil und Repertoirewahl ausgesprochen seriös geltende zu finden sind – Backhaus, Cortot, Arrau – , könnte darauf hindeuten, daß es diesen, denen die technischen Mittel zu Gebote standen, auch um den großen musikalischen Zusammenhang ging.
Wenn der Pianist Amir Katz sich an die wohl populärste Werkgruppe von Schuberts Klavierwerken macht, kann er auf einen beachtlichen Erfahrungsschatz mit Schuberts Musik zurückgreifen.
Der 1. Preisträger des bewußt auf einen interpretatorisch, nicht nur technisch beeindruckenden Ansatz abzielenden Dortmunder Schubert-Wettbewerbs, dessen Debüt-CD beim Label Sony zwei Schubert-Sonaten enthielt, hat sich immer wieder auch auf dem Konzertpodium große Aufgaben gestellt, und zwar auch technisch herausfordernde – zuletzt etwa die 24 Chopin-Etüden. Der in Israel geborene, in Berlin lebende Pianist hat sich – und das Publikum – mit den Werkgruppen, die er bei verschiedenen Labeln aufgenommen hat, auch immer wieder der eigentlichen Prüfung des Konzertpodiums unterzogen, so im Münchner Gasteig mit dem Gesamtzyklus aller 48 Lieder ohne Worte von Mendelssohn an einem Abend, oder am gleichen Ort an vier Abenden den Schubert-Sonaten. Wer ihn dabei erlebt hat, weiß, daß der Künstler im Konzert sehr nahe bei der Stringenz seiner Studioaufnahmen ist, und bei diesen umgekehrt ebenso frei wie vor Publikum, Qualitäten, die sich den Hörern gleichermaßen mitteilen und sie dem Künstler in seiner unmittelbar glaubwürdigen Ernsthaftigkeit bei seinen anspruchsvollen Projekten bereitwillig folgen lassen.
In seinem pianistischen Lebenslauf macht nicht so sehr der frühe Beginn des Klavierspielens staunen, sondern umgekehrt vielmehr ein erstaunlich später – mit 11 Jahren bekam Amir Katz den ersten Klavierunterricht, aber schon mit 15 Jahren spielte er öffentlich mit dem Symphonieorchster Haifa und dem israelischen Kammerorchester.
Der künstlerische Lebensweg, den sich jemand mit solchen Vorgaben bahnt, verläuft vielleicht auch deswegen anders, führt auch zu einem anderen Verhältnis zum Repertoire. Nicht bei vielen jungen Künstlern, insbesondere nicht bei einem Instrument wie dem Klavier mit seinem riesigen Repertoire von erstrangiger Literatur, hat man heute überhaupt noch das Gefühl – wie es früher einmal durchaus häufig vorkam – dass sich eine oder einer überhaupt inständig, tiefergehend durchdacht und mit Herzblut, einen bestimmten Teil des Repertoires engagiert aneignet, zur eigenen Sache macht, etwas ihr oder ihm selbst Wichtiges zu einem bestimmten Komponisten zu sagen hat. Bei Amir Katz ist das anders. Ihm glaubt man, merkt man an und vor allem: seinem Spiel hört man die ernste, breit aufgestellte Beschäftigung mit seinen Herzensanliegen an, die dabei aber auch stets undogmatisch, intelligent und neugierig offen und durchaus auch selbstkritisch und der Ironie fähig bleibt.
Eine solche eigene Sache ist für Amir Katz sicherlich an vorderster Stelle Schubert. Natürlich ist es nur folgerichtig für einen Pianisten, auf den Spuren vieler gerade der großen Schubert-Spieler der Vergangenheit, auch in die Welt von dessen Liedern einzudringen. Neben viel gemischter Kammermusik auch von Schubert, die Amir Katz gerne und oft in Konzerten spielt (etwa beim Jerusalem Kammermusikfest von Elena Bashkirova) ist es doch insbesondere die enge Zusammenarbeit mit dem Tenor Pavol Breslik, die zu einer intensiven aktiven Beschäftigung mit dem Kosmos des Schubert’schen Liedschaffens geführt hat, in herausgehobenen Konzerten (etwa bei den den Münchner Opernfestspielen), aber auch auf der ersten, inzwischen hochgelobten gemeinsamen CD der beiden Künstler mit der „Schönen Müllerin“ (ORFEO C 737 151). Für ORFEO ist es nur folgerichtig, im Anschluss daran die 8 Impromptus von Schubert des Pianisten zu veröffentlichen. Auch, wenn man seinen Schubert-Zyklus nicht im Konzert gehört hat – dem der CD beiliegenden Interview – und auch schon dem in der vorangehenden Lied-CD – ist diese tiefe Vertrautheit mit der Welt Schuberts anzumerken, die von weiterreichenden allgemeinen Fragen bis zu ganz konkreten pianistischen Anwendungen auch aus der Lied-Erfahrung reicht.
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