Als zynischer Onegin stand er ebenso auf der Staatsopern-Bühne wie als tragischer Rigoletto, als hinreißender Posa wie auch als beeindruckend-abgeklärter Boccanegra. Für das Italienische wie Russische war das lyrische, füllige Timbre ideal: er konnte Biss entwickeln, gleichzeitig aber auch eine dunklen Schattierung ins Spiel bringen. Dass er nicht nur als Sänger, sondern auch als charismatischer Darsteller zu punkten verstand, das machte einen Teil seines Ruhmes aus. – Auszug aus dem Booklet
Die Rede ist natürlich vom russischen Bariton Dmitri Hvorostovsky. Bei Orfeo erscheint diesen Monat eine Aufnahme, die ganz Dmitri Hvorostovsky und seinen Auftritten in der Wiener Staatsoper gewidmet ist. Von Bellini und Rossini bis hin zu Tschaikowski und Verdi.
Dmitri Hvorostovsky kennt man nur mit schlohweißem Haar. Das machte ihn freilich - wie seinen schon früh reifen und klangvoll dunklen Bariton - geradezu alterslos, so als Eugen Onegin unter Kirill Petrenko (2010) , der Tatjana ob ihres flammenden Liebesbekenntnisses per Brief kritisiert und seine Ablehnung erklärt, oder ein Jahr zuvor als Fürst Jelezky in »Pique Dame«, wo er Lisa seine mutmaßlich unerwiderte Liebe gesteht. Beides waren Paradepartien im russischen Repertoire des 1962 in Krasnojarsk geborenen Baritons.
Am Anfang steht Belcanto wie »I Puritani« mit dem 31-Jährigen unter der Leitung von Plácido Domingo und ein Duett als Figaro mit dem Conte Almaviva von Michael Schade. In der Romanze aus Bellinis letzter Oper beklagt Riccardo den Verlust der ihm versprochenen Braut, die ihm in den Jahren der Unrast einziger Halt war. Dagegen verhandeln Graf und Barbier wortreich und musikalisch geschmeidig, wie er die geliebte Rosina erringen kann, aber auch dass die Hilfe reich belohnt werde.
Vor allem ist Dmitri Hvorostovsky auf dem vorliegenden Album als genuiner Verdi-Bariton zu erleben: als Posa (Don Carlos), insbesondere aber in Vaterrollen. Dass Ensemble-Szenen dominieren, etwa das Quartett in dem Hvorostovky als Rigoletto an der Seite von Patrizia Ciofi, Ramón Vargas und Donna Ellen singt, oder Hvorostovsky als Simon Boccanegra im Finale 1. Akt von Verdis gleichnamiger, leider selten gespielter Oper, hat seinen besonderen musiktheatralen Reiz.
Den Abschluss bildet die ergreifende Arie des Anckarström in der schwedischen Urfassung des »Ballo in Maschera«, in der er glaubt die Liebe seiner Frau verloren zu haben. Sie endet mit dem ebenso balsamischen wie ernüchterten: »O dolcezze perdute, o speranze d'amor - O süße Zeit der Liebe, sie ist vorbei«.
Zuvor ist Hvorostovsky mit dem von sich und seiner Moral so überzeugten Padre Germont (La Traviata) zu hören, der Violetta (Marina Rebeka) zum Verzicht auf ihren geliebten Alfredo überredet. Das geschieht in einer Aufführung vom 29. November 2016; kaum ein Jahr später war Hvorostovsky dem Krebs, den er so lange bekämpfe, unterlegen - mit gerade mal 55 Jahren. Man hört da eine erschreckende Unerbittlichkeit, die trotz geheuchelten Mitleids gnadenlos mit dem Schicksal einer todkranken Frau ins Gericht geht und ihr das Beste nimmt, was sie in ihrem Leben jemals hatte - echte Liebe.
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