Kurt Moll war unter den Bassisten seiner Generation immer der Nobelste und Feinsinnigste, aber auch derjenige mit einem ebenso unverwechselbaren wie kostbaren Timbre. Selbst als derber, vorlauter Ochs im „Rosenkavalier“ – vor allem unter Carlos Kleiber an der Bayerischen Staatsoper – verströmte er die Würde des (Land-)Adels oder war als nicht minder grobschlächtiger Osmin in Mozarts „Entführung“ zugleich auch ein verletzbarer Mensch. Und wenn er (bis heute unvergessen) Hunding in der „Walküre“ an der Bayerischen Staatsoper in den 1970ern verkörperte, schrieb Joachim Kaiser, dass er sich wundere, warum Sieglinde sich Siegmund an den Hals wirft und nicht bei diesem attraktiven, stattlichen Mann bleibe. lDer oft verletzend kritische Jürgen Kesting schrieb euphorisch über Molls Gurnemanz: „Er singt für die Einbildungskraft, suggestiv, schön, expressiv.“ Und weiter: „Vor allem aber: Er singt. Singt mit makellos gerundetem, reichem, fein schattiertem und farblich oszillierendem Klang.“
Kurt Moll wurde 1938 in der Nähe von Köln geboren und war vor allem dem deutschen Repertoire – und dabei insbesondere Wagner – ein Leben lang treu. So nahm er 1981 einen schönen Querschnitt durch dieses Repertoire für Orfeo auf (weshalb er die Register-Arie des Leporello denn hier auch nicht im italienischen Original sang): Da gibt es Daland („Holländer“), den Kaspar aus dem „Freischütz“ oder Abul Hassan aus Peter Cornelius‘ „Der Barbier von Bagdad“ zu hören, aber auch Lortzings „Zar und Zimmermann“ wie „Waffenschmied“. Und natürlich Rocco, den er 1978 in einer legendären Premiere von Beethovens „Fidelio“ unter Karl Böhm in der Regie von Götz Friedrich an der Bayerischen Staatsoper sang – und mit herrlich sonor viriler Stimme sprach; 2001 ist der Mitschnitt bei Orfeo auf CD erschienen. Bereits 1973 war Moll ein furchteinflößender Komtur im Münchner Mitschnitt des „Don Giovanni“ und 1983 – ebenfalls unter Wolfgang Sawallisch – prominent in Wagners Frühwerk „Die Feen“ mit von der Partie, zwei Jahre später aber auch Dandau, der unerbittliche Oberbrahmane, in der ersten Studio-Einspielung von Louis Spohrs „Jessonda“.
Nach dem Studium an der Kölner Musikhochschule führten erste Engagements Kurt Moll nach Aachen, Mainz und Wuppertal. Der internationale Durchbruch gelang ihm 1970 bei den Salzburger Festspielen als Sarastro in „. Sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper feierte Moll 1971 als Einspringer in den „. Alle großen Wagner-Partien seines Fachs hat er in München, aber auch in Hamburg oder Wien gesungen: König Marke, Landgraf Hermann, Gurnemanz, Daland; aber auch Sir Morosus („) oder Seneca in Monteverdis „, Padre Guardino („), Sparafucile („), Gremin („) und sogar Schigolch („).
Moll war freilich auch ein großartiger Lied-Sänger. Mehr noch als seine „Winterreise“ beweisen das ein Orfeo-Album mit ausgewählten Schubert-Liedern (1981) oder zwei CDs mit Balladen von Carl Loewe (1996). Am 31. Juli 2006 nahm der 68-jährige Kurt Moll als Nachtwächter in den „Meistersingern“ seinen Abschied vom Münchner Publikum. In derselben Partie ist der erst 30-jährige in einem Mitschnitt aus Bayreuth, wo er ein Jahr zuvor debütierte, bei Orfeo zu erleben. Am 5. März 2017 starb Kurt Moll nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren.
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