2018 feierte Mariss Jansons seinen 75. Geburtstag. Dies wurde mit einem Geburtstagkonzert im Gasteig in München gefeiert. Zusammen mit dem Mitschnitt eines Konzerts von 2004 aus der Münchner Residenz, erscheint Jansons Ehrentags-Konzert diesen Monat auf CD. Zu hören ist Beethovens C-Dur Messe und Leonoren-Ouvertüre Nr. 3. Die Besetzung besteht aus Genia Kühmeier, Gerhild Romberger, Maximilian Schmitt, Luca Pisaroni und dem Chor sowie dem Orchester des Bayerischen Rundfunks.
Die C-Dur-Messe, die erste der beiden Messvertonungen Beethovens, wirkt in ihrer subjektiv-bekenntnishaften Tonsprache ausgesprochen modern und zukunftsweisend und erschließt dem liturgischen Text ganz neue Ausdruckswelten. Sie ist keineswegs als Vorstufe zur Missa solemnis zu verstehen, sondern ein sehr eigenständiges Werk, das für die Weiterentwicklung der Messenkomposition im 19. Jahrhundert Maßstäbe gesetzt hat. Ihre Neuartigkeit war dem Komponisten selbst bewusst: ,,Von meiner Messe wie überhaupt von mir selbst sage ich nicht gerne etwas, jedoch glaube ich, dass ich den Text behandelt habe, wie er noch wenig behandelt worden," so äußerte sich Beethoven dazu. Die Messe C-Dur op. 86 von 1807 eröffnete den Zeitgenossen einen bis dahin nicht gekannten zeitgemäßen Zugang zum Glauben, der bis heute aktuell geblieben ist. Das bedeutende Werk aus der Geschichte der Geistlichen Musik bietet gleichzeitig eine innige und klangschöne Bekenntnismusik. Dieses Album wurde bei zwei Konzerten mitgeschnitten, die am 11. und 12. Januar 2018 in der Philharmonie im Gasteig in München stattgefunden haben. Die hochkarätige Besetzung besteht aus Genia Kühmeier (Sopran), Gerhild Romberger (Alt), Maximilian Schmitt (Tenor) und Luca Pisaroni (Bassbariton), Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Leitung von Mariss Jansons. Diese Konzerte fanden anlässlich des 75. Geburtstags des Chefdirigenten des Symphonieorchesters des BR statt. Ergänzt wird das Album durch eine Aufnahme von Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 in einer Live-Aufzeichnung aus dem Herkulessaal der Münchener Residenz vom 29./30. Januar 2004.
________________________________________
Auf die Entstehung von Anton Bruckners achter Sinfonie dürfte der plötzlich erwachende Ruhm eingewirkt haben, der das stets labile Selbstbewusstsein des Komponisten stärkte: der berühmte Dirigent Hermann Levi hatte ihn nach der Aufführung seiner siebten Sinfonie zum »größten Sinfoniker nach Beethovens Tod« ausgerufen, in München wurde der in Wien oft belächelte Bruckner endlich ernstgenommen, seine Bedeutung anerkannt, und der Kaiser von Österreich hatte ihn mit dem Franz-Joseph-Orden ausgezeichnet, was Bruckner mit besonderem Stolz erfüllte. Im Sommer 1884 machte er sich an die Arbeit. Mit c-Moll kehrte er zur Tonart seiner beiden ersten Sinfonien zurück - einer Tonart, die durch Beethovens Fünfte besonders vorgeprägt war und ihn geradezu herausforderte. Er wollte die größte instrumentale Sinfonie aller Zeiten schaffen; ihre Ausdehnung wuchs ins Gigantische. Das unvergleichlich kühn entworfene Finale ist vielleicht der längste Sonatensatz, der je komponiert wurde: »der bedeutendste Satz meines Lebens«, meinte Bruckner. Wo gegen Ende die Hauptthemen aller vier Sätze gleichzeitig erklingen, schrieb er in seinen Entwurf ein euphorisches »Halleluja!«. Bruckners achte Sinfonie ist heute fester Bestandteil des sinfonischen Repertoires, aber sie fordert die Interpreten nach wie vor in stärkstem Maße. Mariss Jansons und die Musiker des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks sind den außerordentlichen Anforderungen dieses Meisterwerks natürlich mehr als gewachsen. Der Live-Mitschnitt des Münchener Konzertereignisses vom November 2017 erscheint nun bereits beim Label BR Klassik: die mustergültige Interpretation einer der wesentlichsten Kompositionen des sinfonischen Repertoires der Spätromantik in ihrer Fassung von 1890.
Die neunte Symphonie entstand zwischen 1909 und 1910 in Toblach in einer Art Schaffensrausch. Die Uraufführung fand am 26. Juni 1912 in Wien statt: die Wiener Philharmoniker spielten das Werk unter Leitung von Bruno Walter. Mahler war bereits am 18. Mai 1911 verstorben und konnte die Uraufführung seines letzten vollendeten Werks nicht mehr miterleben. Schon eine der ersten Reaktionen auf die Uraufführung deutete den synkopischen Rhythmus, mit dem das viersätzige Werk beginnt, als Schlag eines kranken Herzens. Da Mahler an einer Herzkrankheit starb, wurde seine letzte vollendete Symphonie kurzerhand in Todesnähe gerückt: Paul Bekker gab ihr die heimliche Überschrift »Was mir der Tod erzählt« und Peter Andraschke vermutete ganz konkret, Mahler habe hier, »wohl bedingt durch sein Herzleiden, seine Todesahnung komponiert«. Etwas poetischer schrieb Willem Mengelberg, der erste passionierte Mahler-Dirigent, in seine Partitur: »Mahlers Seele singt ihren Abschied!« Mahlers neunte Symphonie stellt den Gipfelpunkt eines Entwicklungsprozesses dar. Die Kompositionsweise der progressiven Chromatik und die Ausreizung des tonalen Raums werden hier an ihre Grenzen und erstmals auch darüber hinaus geführt. Vor allem die beiden Rahmensätze verlassen den tonalen Raum und weisen deutlich auf eine beginnende neue musikalische Epoche. Alban Berg nannte diese Symphonie gar »das erste Werk der Neuen Musik«. Das Münchener Konzertereignis vom Oktober 2016 erscheint nun bereits bei BR Klassik als CD - die herausragende Interpretation einer der wesentlichsten Kompositionen des internationalen symphonischen Repertoires aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Schon als 15jähriger hatte sich der angehende Komponist Richard Strauss (1864-1949) bei einer sommerlichen Bergwanderung auf dem Heimgarten in den Bayerischen Voralpen verstiegen und war in ein Gewitter geraten. Am nächsten Tag fantasierte er über dieses Erlebnis am Klavier. - Zwanzig Jahre später reifte dann aus dieser Erinnerung heraus das Konzept, eine ganztägige Bergbesteigung in einer sinfonischen Dichtung zu schildern. 1915 - weitere fünfzehn Jahre später - konnte Strauss sein Meisterwerk schließlich vollenden. Die Wanderung beginnt bei Nacht, der Anstieg erfolgt durch den Wald, an Bach und Wasserfall vorbei, über Wiesen und Almen auf einen vergletscherten Gipfel. Der Wanderer gerät dabei auch auf Irrwege und in Gefahren, hat sogar manche visionäre Erscheinung. Schließlich verschlechtert sich das Wetter und der Abstieg erfolgt in Gewitter und Sturm. Der ereignisreiche Tag - zusammengefasst in knapp sechzig Minuten Musik - klingt aus mit dem Sonnenuntergang und der nachfolgenden Nacht. »Eine Alpensinfonie« ist Strauss' wohl bekannteste symphonische Dichtung: ihr inhaltliches Programm ist leicht fasslich und das Werk wurde wegen seiner riesenhaften Orchesterbesetzung regelrecht berühmt. Dabei wird nur selten forciert; vielmehr herrschen kammermusikalisch instrumentierte Passagen vor. Gewissermaßen als Gruß aus den Bayerischen Alpen haben das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und sein Chefdirigent Mariss Jansons dieses Meisterwerk und die Musik von Richard Strauss überhaupt auf das Programm ihrer im Spätjahr 2016 anstehende Asientournee gesetzt. Die für den Oktober 2016 vorgesehene Live-Aufnahme von Konzerten der »Alpensinfonie« in der Philharmonie im Gasteig wird auf dieser aktuellen CD von BR Klassik ergänzt durch Strauss' bereits im Februar 2014 in Münchner Konzerten mitgeschnittene symphonische Dichtung »Tod und Verklärung«, die bereits 1890 uraufgeführt wurde. - Zwei sehr aktuelle Interpretationen also von zweien der wesentlichsten Tondichtungen des großen deutschen Komponisten auf einer CD.
International Classical Music...
Harnoncourts revolutionärer...
Anton Bruckner: Die Sinfonien -...
Bruckner Society of America:...
Konstantin Reymaier: The New...
Sir Simon Rattle dirigiert: Das...
Membran: Große Werke & berühmte...
St. Johns College Cambridge &...
Ernst Krenek: Klaviermusik Vol.2
Erik Satie: Klavierwerke Vol. 7
The Cleveland Orchestra: A new...
In Gedenken an den Künstler...
John Williams Live in Vienna:...
Supersonic: Dvorak Klaviertrios
Das Schönste aus der Welt der...
James MacMillan: Sinfonie 5 &...
Rudolf Buchbinder: The Diabelli...
Die romantischen Klavierkonzerte
In Memoriam: Paul Badura-Skoda
Heinz Winbeck: Die gesamten...
Die Bassariden | Salzburger...
Deutsche Streicherphilharmonie
Die Zauberflöte - Salzburg 1982
Philippe Jordan: Tchaikovsky...
Festkonzert zum 90. Geburtstag
Henry Raudales & das Münchner...
Ballettmusik mit Mariss Jansons
Naxos-Neuheiten September 2018
Leonard Bernstein: Zum 100....
Karlheinz Stockhausen - 90....
Dmitri Hvorostovsky - Live in...
Salzburger Festspieleröffnungen...
Nabucco aus der Arena di Verona
Lucia di Lammermoor mit Editha...
Die Meistersinger von Nürnberg...
Bregenzer Festspiele 2017: Moses...
Birgit Nilsson: A League of her...
Tristan und Isolde mit Birgit...
Ö1-Pasticciopreis für "Rejoice"
NIJINSKY - A Ballet by John...
Anthology of Russian Symphonic...
Daniel Behle in Cosi fan tutte
Magic Moments of Music: Maria...
Das ORF Radio-Symphonieorchester...
Antonio Rosetti: Sinfonien &...
Andri Joël Harison: Gewinner des...
Gottfried von Einem: Der Besuch...
Three Billboards Outside Ebbing,...
Das RCO & Mariss Jansons: Mahler...
James Gilchrist & Anna Tilbrook
Pique Dame | Royal Concertgebouw...
Naxos Bestseller Dezember 2018
Johann Strauss and the Tradition...
Die Glocken & Symphonische Tänze
Il Prigionero aus der Opern in...
Die Walküre - Osterfestpiele...
Brahms Lieder mit Grace Bumbry
J. S. Bach: Weihnachtsoratorium
Wladimir Dawidowitsch Aschkenasi
Naxos Neuheiten September 2017
Opernfestspiele St. Margarethen
Georg Friedrich Händel: The...
Capriccio Barockorchester Basel
Bruckner mit Franz Welser-Möst
30 Jahre Naxos-Jubiläumsedition
Gardiner dirigiert Mendelssohn
Das Liebesverbot von Richard...
Herbert Kefer - Konzerte für...
Simon Schembri / Quatuor Parisii
Rémy Ballot dirigiert Bruckner
Weihnachtliche Neuerscheinungen
Gramola Weihnachtsempfehlungen...
Morgen Kinder wird's was geben
In Memoriam Sir Neville Marriner
Rachmaninov-Zyklus mit Gergiev
Da Ponte Operas mit Nikolaus...
Erik Satie zum 150. Geburtstag
Zum 125. Geburtstag von Sergej...
Les Contes d'Hoffmann/Bregenz...
In Gedenken an Sir Peter Maxwell...
John Neumeiers Matthäus Passion
Der Freischütz/Semperoper 2015
Echo Klassik für "Rosenkavalier"
Lorin Maazel / Philharmonia...
Paul McCreesh / Gabrieli Consort
Thielemanns Ring des Nibelungen
Hanekes Geniestreich in Madrid
300. Geburtstag von C.P.E. Bach
Walter Arlen - Es geht wohl...