PASTICCIO-PREIS Mai 2014:
Das Streichquartett als solches – eine ideale kammermusikalische Form des feinnervigen Musizierens, des transparenten und doch intensiven Umsetzens von Strukturen. Es braucht dabei natürlich einen gemeinsamen und doch auf mögliche Kontrapunktik Rücksicht nehmenden Atem der Musiker, wie dies beim jungen Wiener Adamas Quartett tatsächlich der Fall ist. Im Jahr 2003 gegründet, hat es schon zahlreiche Preise erobert und konzertiert international. Ein besonderes Anliegen ist dem Adamas Quartett die Erinnerung an Komponisten, die zur verfemten und verfolgten Gruppe zu zählen sind, also die Erinnerung an Musik, die von den Nationalsozialisten als entartet gebrandmarkt wurde.
Auf der neuen CD (bei Gramola erschienen) widmet sich das Quartett denn auch Pavel Haas, der im KZ Auschwitz ermordet wurde und dessen 2. Streichquartett subtil interpretiert wird. Auch ist Erich Wolfgang Korngolds 2. Streichquartett zu hören, dazu delikat und klar umgesetzt etwas Wiener Klassik in Form von Joseph Haydn (das Lerchenquartett).
PASTICCIO-PREIS Februar 2014:
"Mehr als eine Rückkehr zu den Wurzeln stellt der französische Neo-Klassizismus einen liebevoll-kritischen Blick auf die Vergangenheit dar, ein verschmitztes Lächeln, ein schelmisches Einverständnis, Ironie ohne jede Boshaftigkeit." Derart beschreibt der schweizer Cellist Christophe Pantillon den verbindenden Charakter der ansonsten stark kontrastierenden, ab 1945 entstandenen Werke seiner neuen Solo-CD. Angefangen von der Paduana von Arthur Honegger aus dem Jahr 1945, führt der chronologische Bogen über die Étude-Caprice pour un "Tombeau de Chopin" (1949) und die Ghirlarzana (1950) von Jacques Ibert, die Sonate pour violoncelle von Henri Sauguet (1956) und die Suite en Concert des progressiveren André Jolivet (1965) hin zu Henri Dutilleux's 3 Strophes sur le nom de SACHER (1976-1982) und schließlich zu einer Komposition des Jahres 2011 von David Chaillou, Seul - Monologue pour violoncelle.
PASTICCIO-PREIS Jänner 2014:
Es geht hier quasi um die Entdeckung eines interessanten Vielschreibers der Wiener Klassik: Der böhmische Komponist Johann Baptist Vanhal (1739- 1813), ein in Wien tätiger Zeitgenosse Mozarts, schrieb weit mehr als tausend Werke und war zudem einer der ersten bekannten freischaffenden Tonsetzer. Er schrieb u. a. 73 Symphonien und 71 Sonaten. Drei davon galten der Flöte. Nun haben also historisch informierte Menschen diesen Komponisten durchleuchtet: Klarinettist Ernst Schlader (er ist u. a. Mitglied im l'Orfeo Barockorchester Linz und des Concilium Musicum Wien) und Pianist Wolfgang Brunner haben in der Instrumentesammlung des Schlosses Kremsegg neben den drei Sonaten für Klarinette auch zwei Violinsonaten Vanhal adaptiert.
Ihr lebendiges instrumentales Zwiegespräch ist kultiviert, vielschichtig und zeugt von den edlen Tugenden der Kammermusik.
PASTICCIO-PREIS Juni 2013:
In diesen verkaufsharten Zeiten (was die Produktion von Tonträgern anbelangt) macht man nicht einfach eine CD. Besser man versucht, einen thematisch interessanten Überbau rund um die Musik zu präsentieren, Werke zu bündeln, die miteinander gleichsam Beziehungen haben. Das Eggner Trio tut dies, jedenfalls im Sinne privater Bezüge der Komponierenden.
Als eines der international anerkannten Klaviertrios hat es nun die Freundschaft zwischen Johannes Brahms zu Clara Schumann thematisiert. Georg (Violine), Florian (Cello) und Christoph Eggner (Klavier) - regelmäßig Gäste in internationalen Häusern wie Wigmore Hall und Concertgebouw Amsterdam - haben Claras einziges Klaviertrio (g-Moll, op. 17) und das Klaviertrio Nr. 2, C-Dur, op. 87, von Brahms aufgenommen.
Ergebnis ist delikate Kammermusik, im Detail prägnant und in der dramaturgischen Gesamtschau ausbalanciert.
PASTICCIO-PREIS Mai 2013:
Andreas Donat lebt momentan in Berlin und studiert dort an der Universität der Künste. Der Wiener, der mit sieben Jahren zum Klavier kam, in Wien Konzertfach studierte und Meisterkurse bei Stars wie Leif Ove Andsnes, Pierre-Laurent Aimard und Oleg Maisenberg absolvierte, hat nun aber mit der Debüt-CD "Through a Looking Glass" (bei Gramola erschienen) schon eine reife Leistung hingelegt.
Mit Werken von Debussy und Ravel zeigt er Virtuosität, Expressivität und natürlich, was beim impressionistischen Stil unverzichtbar ist, Klangsensibilität und Gefühl für Poesie. Debussys "Images pour piano" und Ravels "Miroirs" lässt er delikat aufleben, Eindringlichkeit des Klanges und der Struktur sind Teil seines Angebots.
PASTICCIO-PREIS Dezember 2012:
Nichts als Vorspiele, Präludien, also kleine Stücke - diesfalls alle im 20. und 21. Jahrhundert verfasst: Die bei Gramola erschienene CD "Prélude" von Ulrike Fendel kümmert sich also um Miniaturen von Nino Rota, Piazzolla, Gershwin, Schostakowitsch und Delius. Mit dabei sind auch Wolfram Wagner, Rüdenauer und einige mehr.
Stiloffen und undogmatisch ist somit der Zugang der in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) geborenen Pianistin, die in Wien lebt und auch als Lehrbeauftragte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien tätig ist.
Pianistisch gediegen vermittelt, werden 15 Zugänge zum Präludium präsentiert: Das bietet zum einen einen Einstieg in die Musiksprache der Tonsetzer und zum anderen regt es zum Vergleich an, zu erkennen, wie Musikdenker mit der ursprünglich einleitenden Musikform, die später zum eigenen Charakterstück mutierte, umgehen.
In Zeiten, da angeblich niemand mehr CDs kauft, aber viele CDs produziert werden, ist dies ein konzeptueller Ansatz, der Sinn macht.
PASTICCIO-PREIS Mai 2012:
Sie widmen sich der bläserlastigen Kammermusik: Michael Krenn (Sopransaxofon), Janez Ursej (Altsaxofon), Yukiko Iwata (Tenorsaxofon) und Goran Jurkovic (Baritonsaxofon) sind das Mobilis Saxophonquartett und haben nun (bei Gramola) ihre Debüt-CD vorgelegt. Und: Das klingt überzeugend, ob es sich um Adaptionen wie György Ligetis "Sechs Bagatellen für Bläserquintett" (Bearbeitung: Fabio Oehrli) handelt oder "Quatour" von Alfred Desenclos, Eugène Bozzas "Andante et Scherzo" oder Jun Nagaos "Quatour de Saxophones".
Prägnante Phrasierung, Drive, aber auch klanglicher Charme dominieren die Stücke, die Phasen werden auf den Punkt gebracht, und doch fließt durch die Arbeit des Quartetts jegliche Musik mit der jeweils nötigen Energie.
Das Quartett gewann übrigens 2009 den Wettbewerb "Gradus ad Parnassum" in der Kategorie "Kammermusik in offenen Besetzungen" und wurde 2011 zum "Bank Austria Artist of The Year" gekürt.
PASTICCIO-PREIS September 2011:
Schwer zu sagen, warum manche Instrumente eine Zeitlang dominieren, dann aber nach und nach aus dem historischen Rampenlicht verschwinden. Die Tuba etwa wurde im Jazz irgendwann vom Kontrabass verdrängt; die Klarinette, im Swing als Solist nicht gerade undominant, ist heute längst nicht mehr eines der Leitinstrumente der improvisierenden Zunft. Auch die Frage, warum gewisse Instrumente in Kleinformationen nicht zusammenfinden, oder nur sehr selten, fällt in diesen schwer zu beantwortenden Fragenbereich.
Akkordeon plus Viola etwa. Eine wahrlich selten sich ergebende musikalische Liaison - doch siehe da: Auf Titty Twister (Gramola) ereignen sich zwischen Wolfgang Dimetrik (Akkordeon) und Anton Huber (Viola) substanzvoll-muntere Dialoge auf moderner musikalischer Basis, und bemerkenswert sind die klanglichen Reize. "Musik ist Emotion, rein, ehrlich frei", meint Dimetrik in den Linernotes. Und wenn man die interpretierten Stücke von Wolfgang Rihm, Michael Denhoff, Marco Stroppa, Uros Rojka und Nicolaus A. Huber hört, so kann man feststellen, dass diese Musikdefinition hier dynamisch ihre Umsetzung erfährt.
Schon bei Rihms Stück Fetzen 4 beeindruckt die phrasierende Attacke, mit der dieser kurze, brodelnde Kosmos vermittelt wird. Auf der anderen Ausdrucksseite finden sich auch sanfte Subtilitäten in ebenso guten Duohänden. Das hört man durchaus auch beim der CD ihren Titel gebenden schummrigen Stück Titty Twister von Nicolaus A. Huber.
PASTICCIO-PREIS Mai 2011:
Die Musikreise ging bis ins ferne 17. Jahrhundert, man "fuhr" durch England, Irland wie Schottland und fand 19 altehrwürdige Songs über Seemannsfantasien, -sehnsüchte und sonst so einiges zwischen Melancholie und Ausgelassenheit. Was sich eben so an Gefühlen und Erfahrungen in kleine Musikformen packen lässt. Die Reisenden, der Quadriga Consort, eines österreichischen Ensembles für alte Musik, setzen diese Erinnerung an alte Popmusik delikat um, wobei das Ganze von der Stimme Elisabeth Kaplans geprägt wird. Die Miniaturen vermittelt sie unaufgeregt, mit klarer und vibratoloser Diktion, was dem Material eine pittoreske Ausstrahlung verleiht.
Natürlich stimmt auch der instrumentale "Rahmen": Das Ensemble verfügt über eine gediegene Kammermusikhandschrift; so verdanken auch die rein instrumentalen Nummern ihre elegante Munterkeit dem so feinen wie bei Bedarf energischen Zugriff des Ensembles um Leiter Nikolaus Newerkla. Der Quadriga Consort existiert seit 2000, wurde in Graz gegründet und ist längst international präsent - originelle Repertoiresuche und gediegene Umsetzung überzeugen wohl.
Der „Ö1 Pasticcio-Preis“ wird seit März 2011 in Kooperation mit dem STANDARD präsentiert. Dieser von Helmut Jasbar gegründete Preis wird in der Ö1-Sendung „Pasticcio“ (8.15–8.55 Uhr) jeden letzten Donnerstag des Monats an eine ausgewählte CD-Produktion in Österreich lebender Musikerinnen und Musiker vergeben. Die Jury des „Ö1 Pasticcio-Preises” verleiht einen Anerkennungspreis an eine CD-Produktion, die nicht nur mit höchstem ideellem Einsatz, sondern oft auch mit großem finanziellem Risiko bei einem kleinen Label veröffentlicht wurde. Ziel dieser Preisvergabe ist es, weniger beachteten Produktionen Raum zu geben und auch auf die nicht immer einfache Situation der in Österreich lebenden Musiker und Musikerinnnen abseits der Hochglanz-Interpreten hinzuweisen. In der Jury des Pasticcio-Preises vertreten sind: Marie-Therese Rudolph (Musikdramaturgin), Carsten Fastner, Ljubisa Tosic (DER STANDARD) und Hans-Georg Nicklaus.
In Winter's House Christmas with...
Vilém Veverka: Christmas Album
Matthias Well & Lilian Akopova
The Sixteen & Harry Christophers
Salzburger Festspiele 2021:...
Nabucco: Oper im Steinbruch 2022
Kaleidoscope Chamber Collective
Osterfestspiele 2021: Auszüge...
Leonard Bernstein: Sämtliche...
Viktoria Mullova & Alasdair...
Martha Argerich & Sophie Pacini
Vera Karner & Andres Anazco:...
Andreas Gilger: Dessiner les...
André Heller: Der Rosenkavalier
Richard Flury: Die helle Nacht
Marin Alsop & Garnett Bruce:...
Alois J. Hochstrasser: eine...
Somar Ajalyaqin: Contemplations
Benjamin Britten: The Turn of...
ARC Ensemble: Dimitri Klebanov
Dietrich Fischer-Dieskau: Frühe...
I Puritani mit Brownlee & Coburn
Daniel Barenboim or the Power of...
Gordon Sherwood: Complete Songs...
Fauré: Die Gesamten Lieder Vol....
Jordi Savall: Zum 80. Geburtstag
Sreten Krstic & Ludwig Schmitt
Louise Chisson & Tamara Atschba
Romantische Klavierkonzerte Vol....
Veronika Skuplik & Jörg Jacobi
Exhibition on Screen: Frida...
Sergei Rachmaninov: Sinfonie Nr....
HK Gruber: Percussion Concertos
John Thomas: Complete Duos for...
Andrea Battistoni & das Tokyo...
Große Opernabende aus der Wiener...
Ungarische Tänze für Cello und...
International Classical Music...
Harnoncourts revolutionärer...
Anton Bruckner: Die Sinfonien -...
Bruckner Society of America:...
Konstantin Reymaier: The New...
Sir Simon Rattle dirigiert: Das...
Membran: Große Werke & berühmte...
St. Johns College Cambridge &...
Ernst Krenek: Klaviermusik Vol.2
Erik Satie: Klavierwerke Vol. 7
The Cleveland Orchestra: A new...
In Gedenken an den Künstler...
John Williams Live in Vienna:...
Supersonic: Dvorak Klaviertrios
Das Schönste aus der Welt der...
James MacMillan: Sinfonie 5 &...
Rudolf Buchbinder: The Diabelli...
Die romantischen Klavierkonzerte
In Memoriam: Paul Badura-Skoda
Heinz Winbeck: Die gesamten...
Die Bassariden | Salzburger...
Deutsche Streicherphilharmonie
Die Zauberflöte - Salzburg 1982
Philippe Jordan: Tchaikovsky...
Festkonzert zum 90. Geburtstag
Henry Raudales & das Münchner...
Ballettmusik mit Mariss Jansons
Naxos-Neuheiten September 2018
Leonard Bernstein: Zum 100....
Karlheinz Stockhausen - 90....
Dmitri Hvorostovsky - Live in...
Salzburger Festspieleröffnungen...
Nabucco aus der Arena di Verona
Lucia di Lammermoor mit Editha...
Die Meistersinger von Nürnberg...
Bregenzer Festspiele 2017: Moses...
Birgit Nilsson: A League of her...
Tristan und Isolde mit Birgit...
Ö1-Pasticciopreis für "Rejoice"
NIJINSKY - A Ballet by John...
Anthology of Russian Symphonic...
Daniel Behle in Cosi fan tutte
Magic Moments of Music: Maria...
Das ORF Radio-Symphonieorchester...
Antonio Rosetti: Sinfonien &...
Andri Joël Harison: Gewinner des...
Gottfried von Einem: Der Besuch...
Three Billboards Outside Ebbing,...
Das RCO & Mariss Jansons: Mahler...
James Gilchrist & Anna Tilbrook
Pique Dame | Royal Concertgebouw...
Naxos Bestseller Dezember 2018
Johann Strauss and the Tradition...
Die Glocken & Symphonische Tänze
Il Prigionero aus der Opern in...
Die Walküre - Osterfestpiele...
Brahms Lieder mit Grace Bumbry
J. S. Bach: Weihnachtsoratorium
Wladimir Dawidowitsch Aschkenasi
Naxos Neuheiten September 2017
Opernfestspiele St. Margarethen
Georg Friedrich Händel: The...
Capriccio Barockorchester Basel
Bruckner mit Franz Welser-Möst
30 Jahre Naxos-Jubiläumsedition
Gardiner dirigiert Mendelssohn
Das Liebesverbot von Richard...
Herbert Kefer - Konzerte für...
Simon Schembri / Quatuor Parisii
Rémy Ballot dirigiert Bruckner
Weihnachtliche Neuerscheinungen
Gramola Weihnachtsempfehlungen...
Morgen Kinder wird's was geben
In Memoriam Sir Neville Marriner
Rachmaninov-Zyklus mit Gergiev
Da Ponte Operas mit Nikolaus...
Erik Satie zum 150. Geburtstag
Zum 125. Geburtstag von Sergej...
Les Contes d'Hoffmann/Bregenz...
In Gedenken an Sir Peter Maxwell...
John Neumeiers Matthäus Passion
Der Freischütz/Semperoper 2015
Echo Klassik für "Rosenkavalier"
Lorin Maazel / Philharmonia...
Paul McCreesh / Gabrieli Consort
Thielemanns Ring des Nibelungen
Hanekes Geniestreich in Madrid
300. Geburtstag von C.P.E. Bach
Walter Arlen - Es geht wohl...
Music, Video and Spoken Word...