Die Bedeutung der Viola leidet bis heute oftmals unter der Dominanz ihrer kleineren Schwester, der Violine. Oder wie György Ligeti es beschreibt: âDie Violine führt, die Viola bleibt im Schatten. Dafür besitzt die Viola durch die tiefe C-Saite eine eigenartige Herbheit, kompakt, etwas heiser, mit dem Rauchgeschmack von Holz, Erde und Gerbsäure.â Das war nicht immer so, die Komponisten des Barock haben den Klang der Viola da braccio sehr geschätzt, bevor er später durch Modernisierungen weniger tragfähig wurde. Pandolfis Consort mit Elzbieta Sajka-Bachler, Viola, Matthias Krampe, Cembalo, Hermann Platzer, Archiliuto und Günter Schagerl, Violoncello begibt sich auf die Suche nach dem dunklen, melancholischen Klang der ursprünglichen Viola. Auf Originalinstrumenten erklingen repräsentative Konzerte, Sonaten und Fantasien von Georg Friedrich Händel, Georg Philip Telemann, Christian Podbielski, Michel Corrette, Christian Michael Wolff sowie Carl Phillip Emanuel Bach.
Pandolfis Consort wurde 2004 von Elżbieta Sajka-Bachler, Bratschistin und Absolventin der Krakauer Musikakademie, gegründet, um einem gröÃeren interessierten Publikum selten gespielte Werke berühmter, zum Teil vergessener Komponisten näher zu bringen. Mittlerweile hat sich das Ensemble etabliert und wird regelmäÃig zu internationalen Festivals in Polen, Finnland, Spanien, Italien und der Slowakei eingeladen. Das Repertoire des Ensembles reicht von Frühbarock über Klassik bis zur Moderne und umfasst auch zeitgenössische Kompositionen, die für das Consort geschrieben wurden. Das historische Instrumentarium stellt die Komponisten vor die reizvolle Aufgabe, ihre moderne Tonsprache zu adaptieren und somit neue Klänge zu finden. 2012 wurden Auftragskompositionen von Johanna Doderer (Ãsterreich) und Stanley Grill (USA) uraufgeführt.