Wie lässt sich ein groÃes Oratorium wie âDie Schöpfungâ auf wenige Instrumente reduzieren, um es im kleinen, häuslichen Rahmen zu genieÃen? Wie sollen die Arien, Chöre und Rezitative dargeboten werden, und wie kann der biblische Text transportiert werden? Diese offenkundige Herausforderung übertrug Joseph Haydn dem seinerzeit bekannten Komponisten Anton Wranitzky, der die Musik für Streichquintett arrangierte. Fragen zum Text lieà er offen, sodass sich das auf historischem Instrumentarium musizierende Pandolfis Consort auf das groÃe Abenteuer begab, die Bearbeitung um gesprochene Rezitative wie auch Passagen des Librettos zu erweitern, um die Geschichte des göttlichen Wirkens zu illustrieren. Die Rolle des Erzählers übernahm mit Fritz von Friedl einer der bekanntesten österreichischen Sprecher und Schauspieler. So entstand eine höchst eindrucksvolle und bewegende Aufnahme dieser zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Kammermusik-Version dieses monumentalen Werkes.
Das Pandolfis Consort wurde 2004 von Elzbieta Sajka-Bachler, Bratschistin und Absolventin der Krakauer Musikakademie, gegründet, um einem gröÃeren interessierten Publikum selten gespielte Werke berühmter, zum Teil vergessener Komponisten näher zu bringen. Der Name kommt vom Geigenbauer Giuseppe Galieri Pandolfis, der wahrscheinlich griechischer Abstammung war und Schüler bei Nicola Amati. 2007 bis 2013 veranstaltete das Pandolfis Consort in Wien einen eigenen Zyklus âMusik in der Deutschordenskircheâ und ist seit 2013 Gastgeber für das Internationale Heinrich Ignaz Franz Biber Festival in Wien. Das Repertoire des Ensembles umfasst etwa 500 Werke und reicht vom Frühbarock über die Klassik bis zur Moderne und beinhaltet auch zeitgenössische Kompositionen, die für das Consort geschrieben wurden. Das historische Instrumentarium stellt die Komponisten vor die reizvolle Aufgabe, ihre moderne Tonsprache zu adaptieren und somit neue Klänge zu finden. 2018 erschien bei Gramola Mozart's Requiem in einer zeitgenössischen Bearbeitung für Streichquartett von Peter Lichenthal.
www.pandolfisconsort.at
Fritz von Friedl wurde 1941 als Sohn eines österreichischen Kameramannes in Berlin geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Waldhausen in Oberösterreich. Er ist eine der bekanntesten Stimmen Ãsterreichs und spricht laufend in Dokumentationen und Literatursendungen des ORF. Die Ausbildung zum Schauspieler erfolgte am Max Reinhardt Seminar in Wien. Bis 1972 spielte er an deutschen Theatern mit dem Schwerpunkt Hamburg (Thalia Theater). 1972 wurde er ans Burgtheater engagiert, wo er viele Rollen spielte. Ab 1978 Theater in der Josefstadt, Volkstheater, Ensembletheater und eine vierjährige Zusammenarbeit mit George Tabori im Theater âDer Kreisâ ab 1987. Diese Tätigkeit führte ihn bis nach Neuseeland und Australien, wobei in englischer Sprache gespielt wurde. Parallel zur Bühnentätigkeit war Fritz von Friedl in vielen Film- und Fernsehrollen zu sehen.