Täuschung und Illusionen, Träume und Wahn inspirieren Enjott Schneider zu surrealen Klangimaginationen: Die vorliegende CD-Einspielung versammelt zwei Doppelkonzerte des Münchner Komponisten, die in der unerhörten Kombination ungewöhnlicher Solo-Instrumente poetische Widersprüche hörbar machen. In »Isolde & Tristan« (2014) stellen die Erhu- Virtuosin Jiemin Yan als Märchenprinzessin und der Cellist Wen-Sinn Yang als ihr Held und Gegenspieler Richard Wagner in einen fernöstlichen Kontext: Das fluid-fernöstliche Timbre der chinesischen Röhrenspießlaute wird mit spätromantischer Chromatik vermählt; Originalzitate Wagners treffen auf Slow Waltz und irische Diatonik. "Dreamdancers« (2016) widmet sich den surrealen Wirklichkeiten der Nacht: Das collagierte, von Zeitsprüngen und Tempoüberlagerungen geprägte Zusammenspiel von Sergei Nakariakov am Flügelhorn und Otto Sauters an der Piccolo- Trompete verbindet stupende Staccati mit schwindelerregenden Höhen zu einem schwerelosen Traum - voller Gefühl und jenseits aller Vernunft.