Auf seiner Porträt-Aufnahme begibt sich Matthias Krüger auf die ästhetische Suche nach Wahrheit und Identität. Zu hören ist Musik, in der inner- und auÃermusikalische Elemente und Zitate in einem stetigen Fluss aufeinander verweisen. Es bildet sich ein scheinbar nie endendes musikalisches Netzwerk von Assoziationen. Dabei bezieht sich der Komponist auf klassische Musik, alte Philosophie und Popkultur gleichermaÃen. Denn, so Booklet-Autor Bastian Zimmermann: âNichts ist vor Matthias Krüger sicher, der Anfang oder das Ende eines musikalischen Gedankens zu werden.â Das Ensemblestück âle vide à perdreâ, nimmt Bezug auf Eindrücke aus einer Club-Nacht in Istanbul â eine Befreiung des Selbst in der Ekstase, mit groÃer Spielfreude präsentiert vom Ensemble Ascolta unter der Leitung von Nicholas Kok.
âWie ein Stück Fett (Redux)â, das für das Ensemble BRuCH geschrieben wurde, verarbeitet mit rauem Humor Passagen aus Gustav Meyrinks âDer Golemâ.
In das Orchesterstück âBellygoat Boom (substrate)â, entstanden im Auftrag des WDR und dirigiert von Elena Schwarz, sind wiederum Impressionen von Kultur- und Kunstpraktiken der MÄori eingeflossen, die Krüger in Neuseeland sammeln konnte.
Das vom Ensemble Inverspace eingespielte âsweep over me them dusty bristlesâ steht als Audio-Version online und als eigens für das Stück von Eddie Martinez choreographiertes und von Rikisaburo Sato produziertes Video auf dem Vimeo-Kanal der Edition Zeitgenössische Musik zur Verfügung. Es greift auch visuell die Retro-Ãsthetiken auf, die musikalisch durch Elektroswing-Anklänge gesetzt wurden, und verwebt diese â charakteristisch für Krügers Schaffen â mit den grundlegenden Fragen des Menschseins und menschlichen Strebens.