Zwar nimmt die Vokalmusik im Werk Luigi Boccherinis nur einen kleinen Raum ein, doch schuf er mit seinem Stabat Mater G. 532 eine der delikatesten Vertonungen dieser Sequenz aus dem 13. Jahrhundert. Die hier eingespielte Erstfassung für Sopran und Streichquintett aus dem Jahr 1781 besticht durch die Intimität der Musiksprache Boccherinis, die dem kontemplativen Gedicht über die Schmerzen Marias bei der Kreuzigung ihres Sohnes besonders entgegen kommt. Für diese subtile geistliche Musik könnte man sich wohl keine bessere Interpretin wünschen als die unvergleichliche Dorothee Mields, begleitet von dem hier um einen Kontrabass erweiterte Salagon Quartett. Die Aufnahme wird ergänzt durch Mozarts Streichquartett Es-Dur KV 428 sowie das das 1824 entstandene Salve Regina von Felix Mendelssohn Bartholdy, das häufig als eines der besten Werke des jugendlichen Komponisten bezeichnet wird.
Erstfassung von Boccherinis ‘Stabat Mater’
Luigi Boccherinis ‘Stabat Mater’ G. 532 ist eine der intimistischsten Vertonungen des Textes. Das unterstreicht die hier eingespielte Erstfassung für Sopran und Streichquintett aus dem Jahr 1781. Die Aufführung ist instrumental von einer wirklichen künstlerischen und geistigen Empfindlichkeit geprägt. Dorothee Mields verlässt aber auch, wenn möglich, die allgegenwärtige Atmosphäre von verinnerlichter Religiosität und gibt ihrem Gesang dann den dramatischen Relief, den der Text verlangt.
Die Aufnahme wird ergänzt durch Mozarts Streichquartett Es-Dur KV 428, eines der ‘Haydn-Quartette’, in denen Mozart seinem verehrten geistigen Meister und Mentor seine Bewunderung ausdrückte und alles von ihm Erlernte weiterführte. Das Quartett Nr. 16 ist hier in einer Aufführung zu hören, die seiner Konzentration und Vergeistigung vollauf gerecht wird. Es ist eine beglückende, klangschöne, auch technisch herausragende Aufnahme! Dennoch muss man fragen, warum die Salagons nicht eines der Boccherini-Streichquintette ins Programm geholt haben.
Zum Schluss erklingt dann noch das kurze, 1824 entstandene Salve Regina von Felix Mendelssohn Bartholdy, von Dorothee Mields mit warmer Stimme gefühlvoll vorgetragen. 21/03/2017 – Rezension von Remy Franck/pizzicato
Engelhafter Sopran
Das Stabat Mater ist der Höhepunkt seines kleinen, aber feinen geistlichen Werks. Mit inniger, reiner Stimme gestaltet Dorothee Mields dieses mittelalterliche Gedicht, in dem die Mutter Jesu schmerzerfüllt beim Kreuz ihres Sohnes steht und um ihn trauert. Bis ins 19. Jahrhundert hat sich fast jeder katholische Komponist mit dem Stabat Mater auseinandergesetzt.
Boccherini – himmlisch rein und schlicht
Wir kennen vor allem Pergolesis Stabat Mater mit den beiden sich eindringlich in Dissonanzen reibenden hohen Stimmen. Das hat Boccherini hörbar auch gekannt. Das Stabat Mater war ursprünglich für eine private Andacht gedacht, und so könnte es Luigi Boccherini auch konzipiert haben: für eine Aufführung am Spanischen Hof, in dessen Diensten er als Kammerkomponist stand. Die frühe Urfassung von 1781 hat Dorothee Mields mit dem um den Kontrabass von Miriam Shalinsky verstärkten Salagon Quartett aufgenommen. Gerade diese intime, kammermusikalische Version berührt in seiner Innigkeit, zumal wenn man sie so himmlisch rein und schlicht singt und musiziert, wie hier. In einem wunderbaren Miteinander und Ineinander verbinden sich die Stimmen und Klänge durchsichtig und farbig. Schöner kann Dorothee Mields engelhafter Sopran nicht eingebettet sein als in den zarten, resonierenden Streicherklang des Salagon Quartetts.
Mozart – sprechend, delikat, einfühlsam
Hinter dem Stabat Mater-Titel und dem Foto von Dorothee Mields auf dem Cover verbirgt sich auf dieser CD auch noch eine Perle des Salagon Quartett: das Es-Dur-Streichquartett KV 428 von Wolfgang Amadeus Mozart. Ein erlesenes Quartetterlebnis, sprechend, delikat, einfühlsam im Zusammenspiel, mit einer feinen, brillanten, aber nie dominanten Christine Busch an der ersten Geige. – Nach dem Mozart-Quartett folgt noch einmal Dorothee Mields mit einem Salve Regina von Felix Mendelssohn.
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