Mit seiner bereits mehrfach hochgelobten Einspielung der ersten drei Klavierkonzerte hat der Pianist Mikhail Korzhev eine weitere CD mit Werken Ernst Kreneks bei Toccata Classics vorgelegt, diesmal unterstützt durch das English Symphony Orchestra unter der Leitung von Kenneth Woods.
Die ersten drei Klavierkonzerte (von insgesamt vier) entstanden in einem Zeitraum von 23 Jahren und sind stilistisch entsprechend unterschiedlich, wenn auch zweifellos ein wiedererkennbarer Krenek'scher Zugang zum Klavier zu hören ist.
93 Jahre nach seiner Entstehung im Jahre 1923 liegt das Erste Klavierkonzert nun erstmals auf Tonträger vor. Krenek schrieb es für seinen Freund, den Pianisten Eduard Erdmann in Berlin, der das Werk unter der Leitung von Hermann Scherchen zur Uraufführung brachte. Überwiegend tonal gehalten zeugt es von Kreneks harmonischer Erfindungsgabe, mit der er trotz relativ kleiner Orchesterbesetzung ein unglaubliches Farbspektrum aufspannt.
Ganz anders das zweite, 1937 entstandene und im Ton eher an Alban Berg erinnernde Konzert, das zwölftönig gearbeitet ist und seinen Reichtum an unterschiedlichen Farben und Strukturen aus den Möglichkeiten des größeren Orchesterapparates schöpft.
Das Dritte Klavierkonzert entstand 1946 als Auftragswerk für Dimitri Mitropoulos mit einem extrovertierten Solopart. In einer enthusiastischen Rezension auf Classical CD Reviews hebt Gavin Dixon auch das ausführliche und informative Booklet hervor. Und die Sunday Times wertete die CD in der Rubrik „The week’s essential new releases“ als „elektrisierende Darbietungen“.
Der in Russland geborene Pianist Mikhail Korzhev ist mittlerweile ein ausgewiesener Krenek-Interpret, seit er 2005 die Virginia Waring Piano Competition gewonnen hatte, die auch einen Auftritt im Wiener Konzerthaus mit einem Krenek-Programm mit sich brachte.
Mikhail Korzhev hofft – und mit ihm auch das Ernst Krenek Institut –, dass diese CD den drei Konzerten Eingang in das gängige Konzert-Repertoire des 20. Jahrhunderts neben Bartók, Prokofiev, Schostakowitsch und Schönberg ermöglichen wird. Die Aufnahme ist auf jeden Fall die beste Voraussetzung, um Kreneks Klavierkonzerten die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zu verschaffen!
Ernst Kreneks Liedzyklus Reisebuch aus den österreichischen Alpen (1929) gehört zu den bekanntesten Werken des Komponisten und thematisiert in eigenen Texten Heimatlosigkeit, Nostalgie und verlorene Unschuld. Haupttopos ist die Suche nach einer Heimat im persönlichen, gemeinschaftlichen, aber auch philosophischen Sinne. Der Zyklus ist aber auch ein einfühlsames Stimmungsbild der österreichischen Landschaft, die Kreneks Liebe zu seiner Heimat und ihrer Natur widerspiegelt. Der österreichische Bariton Florian Boesch und sein Begleiter Roger Vignoles treffen hier genau den richtigen Ton dieser im Stil der Neuen Sachlichkeit geschriebenen Musik.
So erscheint nun in diesem Jahr mit Kreneks Orpheus und Eurydike ein Werk, das vieles zugleich ist: natürlich „klassische“ Themenanknüpfung im Sinne einer weiteren Umarbeitung – in diesem Fall des Gründungs-Mythos der Oper schlechthin, nicht nur seit Monteverdi (1607), sondern seit dem „Urknall“ der Opernentstehung von Caccini/Peri (1600); zeitlos einer der Menschheitsmythen überhaupt von Liebe, Leiden an der Vergänglichkeit und deren Bewältigung in der Kunst; ein hochaktuell-zeitgebundenes Kunstwerk aus der Entstehungszeit der Festspiele; und nicht zuletzt ein gebührender Festakt zum 90. Geburtstag eines bedeutenden Komponisten des 20. Jahrhunderts: bei der hier dokumentierten Festaufführung 1990 war Krenek anwesend. Kokoschkas aufgewühlt-expressionistische Textvorlage entstand 1915/17 in der Aufarbeitung einer heftigen Liebesbeziehung zu Alma Mahler, und die Komposition des höchst selbständigen Schönberg-Schülers in eigenwilligem Misch-Stil bis 1923. Wegen des literarischen Niveaus des Dichters (und des Komponisten) druckt ORFEO das Libretto zusätzlich ab (daraus auch die Überschrift unseres Texts), und weil die Aufnahme die erste und einzige überhaupt auf dem Markt ist.
Ernst Krenek, geboren 1900 in Wien, durchlebte fast das gesamte 20. Jahrhundert; er starb, 91-jährig, im amerikanischen Exil. Ja, „Exil“ ist wohl der berechtigte Ausdruck, hätte er doch nach dem Zweiten Weltkrieg durchaus in seine Heimat zurückehren können. Dass er dies nur zögerlich, und immer für kurze Zeit, tat, mag wohl daran gelegen haben, dass er sich in Österreich nicht mehr heimisch fühlte, zumal die dringende Bitte seitens der Vertreter des Musiklebens, sich wieder in Wien nieder zu lassen, ausgeblieben ist. Gleichzeitig fühlte er sich auch in Amerika fremd, trotz vieler Erfolge, langjähriger, aktiver Unterrichtstätigkeit und einer amerikanischen Frau. Ein mitteleuropäisches Schicksal, das er mit zahlreichen Emigranten teilte.
Ernst Kreneks Leben war, dank der Vielfalt seiner Begabungen, seinem unstillbaren Interesse an allem Neuen, seinem ungeheuren schöpferischen Drang und den historischen Entwicklungen, die sein Tun beeinflussten, ein außerordentlich reiches.
Es ist nicht von ungefähr, dass seine Autobiographie, die mit 1937, dem Beginn seines Exils, aufhört, 1000 Seiten ausmacht. Er besaß die Fähigkeit, alles, was um ihn herum in der Kunst und in der Politik passierte, genauestens zu beobachten, in sich aufzusaugen, Schlüsse aus dem Wahrgenommenen zu ziehen, diese zu verarbeiten. Außerdem war er ein begnadeter Schriftsteller, der die Libretti seiner Opern selbst verfasste, und ein vielbeschäftigter Mitarbeiter der Musikblätter des Anbruchs, jener Zeitschrift, die von seinem Verlag, der Universal Edition, herausgegebenen wurde.
Kreneks Autobiographie wurde auf Englisch geschrieben, und ist unter dem Titel Im Atem der Zeit. Erinnerungen an die Moderne in deutscher Übersetzung von Friedrich Saathen bei Hoffmann und Campe erschienen. Gegenüber der Titelseite ist ein Photo des Fünfundzwanzigjährigen zu sehen, mit Hut auf dem Kopf, Zigarette zwischen Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand und einem Lächeln auf den Lippen und in den Augen.
Ja, der junge Mann, der mit 25 schon ein beachtliches Oeuvre von über 40 Werken zu Eigen nannte – darunter mehrere Opern, drei Symphonien und Kammermusik - war ein aktiver Teilnehmer der gemeinhin „roaring twenties“ genannten Epoche.
Wien war als wichtiges Zentrum kulturellen Lebens sicherlich sehr anregend für den jungen Komponisten, hier begegnete er Persönlichkeiten wie Schönberg und dessen Schülern, Schreker (Kreneks Kompositionslehrer), Freud, Kokoschka (dessen Drama Orpheus und Eurydike er als Oper vertonte), Karl Kraus (dessen Texte er vertonte), Adolf Loos, Peter Altenberg, Arthur Schnitzler und Franz Werfel in Cafés, Konzerten und bei anderen Veranstaltungen. Mahler war zwar schon 1911 gestorben, Krenek kannte aber seine Witwe und heiratete seine Tochter, Anna. Es war also nahe liegend, dass er mit den führenden Persönlichkeiten des kulturellen Lebens im Freundeskreis Alma Mahlers in persönlichen Kontakt kam.
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