"Gestern also in SALOME! Ich bin fest durchdrungen davon, dass es eines der größten Meisterwerke unserer Zeit ist", lautete der begeisterte Kommentar Gustav Mahlers über die Oper, der Richard Strauss seinen internationalen Durchbruch als Opernkomponist verdankte. Das Oscar-Wilde-Drama "Salome" hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts an den deutschen Sprechbühnen viel Aufmerksamkeit erhalten, und Strauss, der Wildes geschliffene Prosa schätzte, befand, der Stoff "schrie nach Musik." Die vorliegende Aufnahme entstand 1958 in Basel. Die Titelrolle sang damals die vierundzwanzigjährige Montserrat Caballé, die gerade zwei Jahre zuvor ihr Bühnendebüt am dortigen Opernhaus gegeben hatte. Im Laufe ihrer Karriere sollte die Caballé als eine der ganz großen Strauss-Interpretinnen in die Musikgeschichte eingehen. Sie gehörte neben Ljuba Welitsch, Anja Silja und Birgit Nilsson zu den herausragenden Sängerinnen, deren Kreationen der Salome zum Gütezeichen gerieten. Die Caballé hat diese Rolle, die ihr nach eigenem Bekunden die Liebste war, mehr als sechzigmal gesungen.