Für Theodor W. Adorno war Mahlers 9. Sinfonie das »erste Werk der Neuen Musik«. Und Adornos Lehrer, Alban Berg, fand in ihr den »Ausdruck unerhörter Liebe zu dieser Erde, die Sehnsucht, in Frieden auf ihr zu leben, sie, die Natur, noch auszugenießen bis in ihre tiefsten Tiefen - bevor der Tod kommt. Denn er kommt unaufhaltsam.« Im Zuge des großen Leipziger Mahler-Zyklus entstand diese Livel-Aufzeichnung der letzten vollendeten Sinfonie des Komponisten. Sie bestätigt einmal mehr den Ruf des Gewandhausorchesters als Mahler-Referenzorchester. Höchste Spielkultur, ein konturenscharfes, transparentes und bis in die Details ausgefeiltes Musizieren, mitreißende Verve sowie die unverwechselbare Klangidentität, gekennzeichnet durch eine golden dunkle Farbe: Qualitäten, denen das Gewandhausorchester sein weltweites Renommee verdankt. Ergänzt werden sie von einem tiefen Verständnis für die Werke Gustav Mahlers, die das Orchester seit Bruno Walter über viele Jahrzehnte, besonders intensiv nun in der Zusammenarbeit mit Riccardo Chailly entwickelt hat.