Track | Titel | Dauer | Hörprobe |
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1 | Sonate Nr. 11, 1. Andante grazioso | 13:11 | |
2 | Sonate Nr. 11, 2. Menuetto | 6:14 | |
3 | Sonate Nr. 11, 3. Alla Turca | 3:06 | |
4 | Fantasie c-Moll KV 475 | 12:28 | |
5 | Sonate Nr. 14, 1. Molto Allegro | 5:58 | |
6 | Sonate Nr. 14, 2. Adagio | 7:53 | |
7 | Sonate Nr. 14, 3. Allegro assai | 4:37 | |
8 | 6 Variationen KV 180 Mio caro Adone | 8:35 |
Marsoner spielt den „einfachen“ Mozart
von Jörg Loskill
Ingrid Marsoner, österreichische Pianistin und ausgewiesene Mozart-Expertin, legt eine Aufnahme mit frühen Sonaten des Salzburgers (Nr. 11 A-Dur, Sechs Variationen G-Dur über „Mio caro Adone“ nach einem Salieri-Motiv), der etwas später vorgelegten Sonate Nr. 14 KV 457 und der Fantasie c-Moll KV 475 aus dessen Reifezeit vor. Sie bestätigt ihren Rang und ihre Affinität zu Wolfgang A. Mozart: Das scheinbar Leichte, Einfache, Schwebende, dennoch sehr genau differenzierte Programm bleibt ihr Weg zu diesem Genius, dessen Geheimnisse nahezu in jeder Facette entschleiert wurden – und die doch nach wie vor Mysterien bleiben. Mozart wird von jeder Zeit neu entdeckt werden können. Gerade von den Spezialisten.
Ingrid Marsoner wurde bereits mit elf Jahren in die Grazer Musikhochschule aufgenommen und seitdem systematisch gefördert. Klavierlehrer von Rang wie Sebastian Benda, Rudolf Kehrer, Paul Badura-Skoda und Alfred Brendel formten ihr fundamentales Piano-Verständnis und ihre Performances bei Wettbewerben. Erfolge ließen daher nicht lange auf sich warten. Sie gastierte schon früh in den USA (Chicago und New York), natürlich in Wien, in Asien (u.a. in Shanghai) und in den europäischen Konzerthochburgen.
Nun also viermal Mozart. Mit fein nuanciertem Anschlag, mit einem Bekenntnis zu den sangbaren Mozart-Melodien und deren poetischen Entfaltungen, mit geistvoller Brisanz (vor allem in den jeweils dreisätzigen Sonaten der Frühphase), mit farbiger und beglückender Inspiration (in den Salieri-Variationen) und mit Mozart-spezifischer Anmut (Fantasie und Sonaten) klopft sie das Spektrum dieser Werke ab. Besonders zu liegen scheinen Marsoner die langsamen, lyrischen, innigen Sätze – eine Hommage an die Anmut, an den Charme jener Epoche, die der junge Mozart so entscheidend mitprägte oder gar bestimmte.
Vater Leopold schrieb über seinen „teuren und geliebten Sohn“ in einem Brief: „Als Kind und Knab warest Du mehr ernsthaft als kindisch, wenn Du beym Clavier sassest oder sonst Musik zu thun hattest; so durfte sich niemand unterstehen, Dir den mindesten Spaß zu machen.“ In diesem Sinne interpretiert Ingrid Marsoner die Mozart-Piecen. Sie ist komplikationslos nah bei ihrem Landsmann.
KLASSIK HEUTE Christof Jetzschke (10/9/10 Punkte) 9.4. 2015
"( … ) Die Interpretin verschwindet ganz hinter der Musik, ist das Medium, durch das Mozart selbst in absoluter Klarheit zu sprechen scheint. Doch trotz dieses Sich-Zurücknehmens trägt ihre Mozart-Sicht den Stempel des unverkennbar Persönlichen. Tiefe musikalische Einsicht und ein außerordentliches Mozart-Verständnis sprechen aus der geistvollen Kunst der Pianistin, wenn im vermeintlich „Leichten“, im Variationssatz und Menuetto der A-Dur-Sonate Ernsthaftes und Dramatisches durchscheinen, wenn im Schmerzvollen und Aufbegehren der Fantasie-Sonate c-Moll Anmutiges und Verspieltes hörbar werden – und wenn man als Hörer diesen beiden Sonaten beinahe wie zum ersten Mal begegnet (…) Welch famoses Fingerspitzengefühl und bezwingende Phrasierungskunst die Pianistin ihr eigen nennt, zeigen schließlich die Variationen G-Dur KV 180 über die Arie „Mio caro Adone“ aus der Oper La fiera Venezia von Antonio Salieri. Fazit: Ein Mozart, der lange, sehr lange nachklingen wird."
http://www.klassik-heute.com/4daction/www_medien_einzeln?id=21421
KLASSIK NEWSLETTER BERLIN Arnt Cobbers 9.4. 2015
"Es gibt Tausende von Mozart-Klavieraufnahmen, doch über eine CD wie die der Österreicherin Ingrid Marsoner freut man sich immer. Die gebürtige Grazerin spielt nicht nur wunderbar fein und sensibel, sie hat auch ein apartes Programm zusammengestellt (…)"
TIROLER TAGESZEITUNG Ursula Strohal 15. 2. 2015
"(…) feinsinnig, klug und mit berührender Differenzierung zwischen dem beklemmenden Werk KV 457 samt Fantasie und der lichten Sonate 331."
"CD DES TAGES PLUS" auf Radio Stephansdom 4.2. 2015
"Eine selten gute Mozart-Aufnahme"