STORY
Liedtexte "Dudel Diva"

Grossstadtdschungel-Halali
Musik: Daniel Fuchsberger, Text: Daniel Fuchsberger, Agnes Palmisano (2024)

Im Grossstadtdschungel auf der Jagd nach Wärme
In Heilig'nstadt san alle Heiligen (Dudler) scho lang dahaam
In mir is heut was wach tief drin in die Gedärme
und nur mir zwaa san do im 38A (Dudler) I man i dram. (Dudler)

Sog bei welcher Haltesteöö steigst du denn aus
do aus dem Bus und gehst du dir haam? (Dudler)
Sog warum gehst du denn ned vielleicht zu mir nu auf a Bier
und an Jagatee? (Dudler) des war schee! (Dudler)

Sag warum sitz i denn jetzt allan do in dem Bus
auf n Kahlenberg? (Dudler) der Himmel wär so nah...
______________________________________

Kurzparkzone
Alexander Kuchinka ( 2010)

Im Häuserblock, in dem ich wohne
Ist unten alles Kurzparkzone
Da ist man ohne Parkschein aufgeschmissen
Wenn ichs vergleich mit mir als Frau, so
Könnt ich sagen: mir gehts genauso
Ich schau so in mich rein und denk: beschissen

Weil man muss ständig suchen, und man schafft es
Eh, doch halt nichts Dauerhaftes
Man findet was für über Nacht
Und muss am nächsten Morgen wieder weg sein bis um acht

Erfüllung? Nicht die Bohne!
Das ist nur eine Wortschablone
Mein Leben ist die reinste Kurzparkzone

Jetzt bin ich weggezogen ein Stückerl
Hier im Bezirk, da gibts das Pickerl
Find ich ein Lückerl, muss ich keinen Schein mehr schreiben
Das könnt mir schon fürs Erste reichen
Und ist auch sonst ein gutes Zeichen
Ich muss mich nicht mehr schleichen, kann auch einmal bleiben

Es gibt inzwischen nämlich einen starken
Kerl für mich zum Dauerparken
Am Abend parken wir uns ein
Und müssen morgen früh nicht wieder weggefahren sein

Ich nenn ihn gern: mein Vickerl
Gewöhn mich langsam an das Dickerl
Mein Innenleben parkt bei ihm mit Pickerl

Die Hausversammlung, die Bagage
Zeigt endlich einmal auch Courage
Wir kriegen eine Hausgarage als Belohnung
Nun hab ich das, worauf ich aus bin
Ich parke dort, wo ich zuhaus bin
Wenn ich vom Auto raus bin, steh ich in der Wohnung

Bei der Gelegenheit, in Bausch und Bogen
Ist er bei mir eingezogen
Nun heißt es nichtmehr: wer zu wem?
Und auch das Parken ist nicht länger ein Problem

Es hat ein End mit diesem Hin und Her
Ich parke nichtmehr kreuz und quer
Mein Herz ist endlich keine Kurzparkzone mehr

Die Zeit ist wie im Nu verflogen
Bin wieder einmal umgezogen
Betrogen hat er mich, und schiebts auf die Hormone
Jetzt heißt es wieder: Parkplatz suchen
Kein fixer Platz mehr da zum Buchen
Mein Herz ist wieder eine Kurzparkzone
______________________________________

Sehnsucht
Musik: Helmut Stippich, Text: Agnes Palmisano (2010)

Sehnsucht. So a grosse Sehnsucht.
Wenn dich das Leben ruft und was zum Sehn sucht.
Es will was anderes. Nicht immer nur die selbe Tour.
Was ich bis heute gsehn hab, das ist mir no ned gnua.
Dudler

Sehnsucht. So a tiefe Sehnsucht.
Wenn dich das Leben ruft und was zum Gschbian sucht.
Es will was anderes. Nicht immer nur die selbe Dur.
Was ich bis heut erlebt hab, das ist mir no ned gnua.
Dudler

Sehnsucht. So a weite Sehnsucht.
Wenns in Dir zum Gehn ruft.
Gehst wirklich weiter? Oder ist es nur a Flucht?

Schmecken, Riechen, Gschbian, Horchen und Sehn -
noch viel mehr vom Leben kosten.
Vielleicht auch später erst verstehn.
Meine sechs Sinne suchen einen Sinn.
Wo führt das hin?
- zum Dudler
______________________________________

Ane von da Wäsch (trad)

A so wia i da bin, bin i zu jeder Zeit
bin allerweil kreuzfidel, kerngsund wia d' Wäschersleut.
Bin bei der Arbeit schnell und a im Köpferl hell
Traurigsein kenn i ned, nur an Bahöö.
Jodler - i bin den Waschtrog g'wohnt
Jodler - Arbeit ist gwiss ka Schand!
Jodler – Wann zeitig kraht der Hahn
Jodler – na da geh i's schon an!
Weil in der Alservorstadt drunten kennt ma alles, nua kan Pflanz.
I sing beim Waschen, Stärken und Bügeln schon die allerhöchsten Tanz.
Jodler

Und an an Sonntag dann in aller Herrgottsfruah
zieg i ma's G'strickte an und sperr die Bude zua
Dann geh i mit mein Buam, gwaschsen als wia a Bam
ausse in Wienerwald wo alles hallt.
Jodler – bin i a d' Arbeit gwohnt
Jodler – mach i mein Buam ka Schand
Jodler - mia zwa mia gengan Drahn
Jodler - bis die Hahna laut krah'n.
Weil in der Alservorstadt drunten kennt ma alles, nua kan Pflanz.
I sing beim Wein grad wie beim Bügeln schon die allerhöchsten Tanz.
Jodler
______________________________________

Wiener Heurigen-Marsch
Musik: Rudolf Strohmayer, Text: Josef Hochmuth und Hans Werner, um 1930

Kinder san ma froh, geht uns denn was o?
Hauptsach, dass ma a guates Tröpferl hab'n.
Leb ma no drauf los, was geneirt uns dos,
dass im Sack mir wenig Knöpferl hab'n.
Gar nix liegt uns dran, alles bring am an,
heut müassen d' Schrammeln sich die Finger schmiern!
'S Gööd, das ma versoffen hab'n, kamma nimmer mehr verlier'n.

Jo, wer waaß, wia lang de Wöd no auf zwa Hax'n steht,
wia lang no 's Werkel geht,
drum Leuteln, schenkt's ma no a Glaserl voll,
schaden kann us das auf goa kan Fall!

Was brauchen mia no länger leben als 100 Jahr
a grössre Hertz kanns nimmer gebn als heute war
die Zeiten können noch so stier und grauslich sein:
wir dudeln, paschen und vernaschen noch ein Häuberl Wein.
Dudler
______________________________________

Air à la Tyrolinne avec variations
Johann Nepomuk Hummel 1832, Arrangement: Christoph Ehrenfellner

Carina, senti un poco come batte questo core,
deh senti pieta del mio dolor.
Un tenero sguardo tu volgi a me.
diri doidi

Carina senti un poco che provo in questo core
Deh senti pieta del mio dolor
Ah senti le smanie che provo nel core
deh senti pieta del mio dolor
un tenero sguardo tu volgi a me

dai dai doi doi da...

Liebchen, fühl ein wenig,
wie dieses Herz schlägt.
Ach, hab Erbarmen mit meinem Schmerz.
Wende mir einen zärtlichen Blick zu.

Liebchen, fühl ein wenig,
was ich in diesem Herzen empfinde.
Ach, hab Erbarmen mit meinem Schmerz.
Ach, spür das Sehnen,
das ich im Herzen fühle.
Wende mir einen zärtlichen Blick zu.
______________________________________

Wenn d’ Sonn immer heiter vom Himmel tät strahlen. Lied der Brigitte
aus: Glück, Missbrauch und Rückkehr oder Das Geheimniß des grauen Hauses (1838)
Musik: Adolf Müller senior, Text: Johann Nestroy, Arrangement: Christoph Ehrenfellner

Tral...didl

Wenn d' Sonn' immer heiter vom Himmel tät' strahl'n, duli e
so wur'd sie den Menschen nicht d' Hälfte so gfalln. duli e
Doch oft steigen Wolken auf, schwarz um und um,
Blitz und Donner rumoren am Himmel herum
Das Wetter verzieht sich, es wird wieder klar
und alles nochmal so schön als es war. dui

Mein Sinn ist stets heiter mich hat nix gekränkt, duli e
Kein Wölkerl hat sich auf mein Stirn noch gesenkt. duli e
Ich wünschet jetzt fast, ich muss sagen, auf Ehr'
dass in meinem Herzen ein Ung'witter wär
's ging vorüber, hernach wurd's erst recht klar
und's ganze Leb'n alles nochmal so schön, als es war. dui
______________________________________

I und mei Bua
Aus dem Lebensbild: Drei Paar Schuhe. Musik: Carl Millöcker, Text: Alois Berla (1871)
Arrangement: Reinhard Schmidt

Wann der Mondschein leucht, die grean Wiesen bleicht,
still der Waldbach rauscht mit den Bleameln plauscht

da wird bei da Nacht s' Fensterl stad' aufg'macht
dass mein liaba Schatz findt an'n Platz.

Aber irzt o God irzt is grosse Noth,
denn der Teuxelsbua er bricht ma's Herz
harbt si weili earm hab' ka Busserl geb'n
lasst alloan mi sitzen mit mein Schmerz.

Harb' di nur, harb di nur, bist do mei liaber Bua,
der mi net g'rathen kann, oamal no wird mein Mann
harb' di nur, harb' di nur, harb di nur zua
bist do mein liaber Bua, mein liaber Bua.

holie.....Juhuhuhu.

'S laufen andri Buam bei mir völli Sturm
möchten gar so gern, soll ihr Schatzerl werd'n
aber i sog' noa, der nur ganz alloan,
der brav Fensterln kann, der kumt d'ran.

Und mei Bua der kann's, redt so schön vom Tanz
von der Liab und von- von allerhand
lacht und pfugazt stad, is als wia verdraht,
halst und busserlt mi s'is freu a Schand

Hals mi nur hals mi nur du bist mein liaber Bua,
der mi net g'rathen kann, der oamal wird mein Mann
hals mi nur hals mi nur hals mi nur zua
du bis mein liaber Bua, mein liaber Bua.

holie.....Juhuhuhu.
______________________________________

S´Leachal
Musik: Daniel Fuchsberger, Text: Agnes Palmisano (2015)

was is drin in mein Heazz?
A Leachal, das nua fia di singt.
A Liad, das nua fia di klingt.
In mein Heazz, mein Heazz, mein Heazz.

E hat g'wartat auf di.
so vüü Joahr is es gaunz staad gwest
is g'huckt drin in sein Nest.
In mein Heazz, mein Heazz, mein Heazz.

Und jetzt schlagts und jetzt waants.
Es klagt, es singt und riahrt si
's tuad weh! Aber es gschbiad si
Mei Heazz, mei Heazz, mei Heazz.

Und dann ruafts di zu mia.
Das Liad wiad so siass klingan.
Du kummst und bleibst fia immer
in mein Heazz, mein Heazz, mein Heazz.
______________________________________

Insel Dudler
Verena Doublier 2024

I hob a Motto - und des is:
I bin gern duat, - wo kaana is.
Und des is meistens vis-à-vis,
mein gut verstecktes Insel-Paradies

Aundre gehen renna - i leg mi hin,
I hob kan Stress, hob kan Termin
I stö‘ die Zeit nach der Sonnenuhr
Waun mi wer frogn tät, sogat I nur:

Für mi is jeda Tog a Inselfest
Mei Lieblingsplotz hot ka Adress
Und waun I so auf die Donau schau
daun waas i’s wieda ganz genau:

Jodiiiieeeduuliijööö

Laues Lüfterl auf da Körperkultur
I schau aufs Wossa I schau ned auf die Uhr
Auf da Insel wird des Lebm zum Urlaubstag,
Insel ist was ich mag … ist meine Lebensart

Drum is jeda Tog a Inselfest
Mei Lieblingsplotz hot ka Adress
wann i so in da Wiesn lieg
Is ollas wos i hear Musik

Jodiiiieeeduuliijööö


Post Lamento
Sebastian Radon (2022)

Ermüdend und öd
Der Postler hot gleit
Ermüdend und öd
Wir worn grod zu zweit
I glaub du host recht
I glaub mir wird schlecht
Ermüdend und öd
I hob des ned bstöht

Zermürbend und fad - unglaublich fad
Jetzt muass i zur Post - er muass zua Post des is
Zermürbend und fad es is so fad
Wos des wieda kost - die In-fla-tion
I glaub es is eh - nooch 12 vuur zwa, es is
Grod Mittagspause - ka Glick im Lem
Zermürbend und fad — unglaublich fad
Wie des sich jetzt zaht

Instrumental

Ermattet und mürb
Glänzt die Visage
Ermattet und mürb
Esprit in Garage
Privilegiert
Konsequent ungeniert
Samma fad
Und tuan uns weiter
söwa laad
______________________________________

Habemus Früchtemus
Musik: Roland Guggenbichler, Text: Andreas Putz (2019)

Ich kaufe kiloweise Früchte
Eine Arbeit, die ich gern verrichte
Weil ich die Früchte dann verdichte
Zu deinem Lieblings-Leibgerichte

Ich hab Früchtemus für dich gemacht
Früchtemus die ganze Nacht
Früchtemus für dich am Morgen
Vetreibt dir alle deine Sorgen
Früchtemus um Mitternacht
Früchte wenn die Sonne lacht
Früchtemus tagein tagaus
Wir gehn nie mehr aus dem Haus

Wenn zwei wie wir sich ganz besonders schätzen
Sollten sie an einen Tisch sich setzen
Und einander sanft benetzen
Mit Saft von Birnen oder Zwetzen

Es braucht der Mensch zum Leben nur
Luft, Liebe, sicher keine Uhr
Und Früchtemus, am besten pur
Wie weise ist doch die Natur

Refrain

Auf die Blüte kommt die Biene
Es entsteht die Apfelsine
Mit welcher ich dir gerne diene
Dein Körper braucht die Vitamine

Komm lass stehen deine Patschen
Löse alle deine Fatschen
Komm, wir hörn jetzt auf zu quatschen
Ich werd dir a Frucht zergatschen

Dudler

Refrain

Danke, aber jetzt is aus.
______________________________________

Schdeam in Wean
Agnes Palmisano (2014), Arrangement: Roland Guggenbichler

Weil ma ja alle amoi schdeam wean
sag i, i mechad gean in Wean schdeam.
Das hod in uns'ra Schdod a launge Tradition.
seid sicher zehntausend Jahr schdiabd ma da schon.
Weil ma ja alle amoi schdeam wean
sag i: i mechad gean in Wean schdeam.
Und waunsd a sogsd: im Tod sa olle gleich,
nua waunsd in Wien schdiabst, dann hosd gwiss a scheene Leich.
Wiad mei Liacht laungsam ausgeh'
Oda drah ihs gach o? Oda blast as wer aus?
Es woa ollas scho do.

Ana kriagd an Heazzinfarkt beim Billa und is hin.
Ana kriagd a Messerl in Heazz auf'm Weg zua Bim.
Ana schdiabd allan daham, da aundre schdiabd im Puff
Ana, dea hod nia was drunk'n, da aundre schdiabt im Suff.
Ana hod was Foisches gschbrizzt, da aundre nua was gess'n.
Ana i s wo oweg'hupft, an aundan hod wer gschdess'n.
Ana hod a Schlagerl krigad, ana wiad vom Freind dawiagd.
Ana liegt in da Kaisergruft, da aundre in ana Gruab'n.
Und ana is a Wasserleich – oba gschduam is gschduam.

Refrain

Ana schreid no umatum, da aundre schdiabt gaunz schdüü
ana schdiabt in Uniform, da aunrde in Zivü.
Ana als a Nackerter, da aundre in da Panier.
Ana hod zehn Häuser g'habt, da andere war schdier.
Ana wird a oida Hund, da andre schdiabt klan.
Zu aam Begräbnis kumman olle, zum aundern kumman kan.
Ana schdiabt im Kankenhaus, da aundre bei die Kinder z'haus.
Ana wiad vom Hund zerfetzt, den aundern frisst da Wurm
und ana hod si einfrien lassen - aba gschduam is gschduam.

Refrain

'S Leb'n is amoi umma, vielleicht kriagst no' an Kranz!
'S bleibt ned oiwei Summa, drum schbüüts ma an Tanz.
______________________________________

Wiener Heurigentänze
nach Johann Schrammel